top of page

MUDHONEY

So., 22. Sept.

|

Ampere

support: Søwt

MUDHONEY
MUDHONEY

22. Sept. 2024, 20:00

Ampere, Zellstraße 4, 81667 München, Deutschland

TICKETS

35 Jahre dabei und fast so sick wie am ersten Tag – Mudhoney sortieren ihr elftes Studioalbum bei den späten Klassikern ein.

Dass bei Mudhoney Großes dräut, ahnte man bereits beim Single-Vorboten „Almost Everything„.  Von den diversen Song-Layouts, die sie im Laufe ihrer Karriere an die  Wand des Proberaums getackert haben mögen, war dieser Topos lange nicht  so einnehmend belegt: hypnotisch wie ein Acid-Trip an einem düsteren  Herbsttag 1968, Dan Peters’ solitärer Groove noch ein Stück  zurückgelehnter, das Arrangement als Jam getarnt, dabei aber in Sachen  Dramaturgie konsequent ausformuliert, wie ein Verbindungsstück zwischen  „Here Comes Sickness“ und „Check-Out Time“.

Überhaupt ragt der Vibe auf dieser neuen Platte tief in die wilden  Anfänge der Band. „Plastic Eternity“ durchzieht eine ungebrochene  Jugendhaftigkeit, die auf vergangenen Alben einem gewissen Altherrentum  gewichen war. Um nicht falsch verstanden zu werden: Auch die  staatsmännische Erbverwaltung auf ihren jüngsten Werken bot jene ewige  Zuneigung garantierende Energie, die den meisten Weggefährten nach so  einer jahrzehntelangen Ochsentour möglicherweise abgeht. Mudhoneys  Standbein mag in den Gelenken etwas knirschen, Akustiksongs,  Neubearbeitungen oder andere Redundanzen jedoch haben Mark Arm & Co.  immer noch nicht nötig. Gut so.

Stattdessen haben sie sich neun Tage ins Crackle & Pop!-Studio in  Seattle zurückgezogen und unter der Regie von Johnny Sangster, der als  erster Außenstehender überhaupt auch am Songwriting beteiligt war, alles  an Ideen zusammengeschraubt, was sich in den vergangenen drei Jahren so  angesammelt hatte. Vielleicht ist das auch eines der Geheimnisse hinter  all dieser störrischen Energie: Sie muss raus – und zwar schnell. Das  Ergebnis ist ein fulminantes Spätwerk, mit dem wohl größten  Facettenreichtum, den es je aus dem Hause Mudhoney zu hören gab.

Das Grunge-Banner wird mit Stompern à la „Move Under“  und „Here Comes The Flood“ gehisst, abseits davon putzt sich Sergeant  Pepper vor Erstaunen den Staub von den Epauletten. „Cascades Of Crap“  ist Americana auf Garage Rock getrimmt, „Flush The Fascists“ und  „Plasticity“ verweisen auf die alten Helden Devo. „Tom Herman’s Hermits“ klingt nach Shoegaze und „Cry Me An Atmospheric River“ huldigt Jimi Hendrix,  einem der zahlreichen großen Söhne ihrer Heimatstadt. Arms Erklärung  für den langen Atem der Band ist so simpel wie einleuchtend: „Wir mögen  uns und wir mögen es, zusammen in einer Band zu sein.“ Es kann so  einfach sein. Fazit: Mudhoneys bestes Album seit „Every Good Boy Deserves Fudge„. Das soll ihnen erstmal einer nachmachen.- Ingo Scheel, VISIONS -

Diese Veranstaltung teilen

bottom of page